Edgar

„Der fünfundachtzigjährige Edgar lag in seinem Bett. In seinem Schädel war ein Loch, durch das alle sein vom Krebs zerfressenes Gehirn sehen konnten. Die meisten Tage verbrachte er in einem ständigen Fluß zwischen Schlafen und Wachen. Eines Morgens, als er gerade einmal wieder aufwachte, blickte seine Frau Lorraine ihm angestrengt in die Augen. Sie wußte nicht, ob er sie erkannte oder nicht.

‚Edgar, weisst du, wer ich bin?’

Seine Augen weiteten sich bei dieser Frage. Er lächelte. Sanft flüsterte er: ‚Du bist meine Geliebte.’” 1

  1. Robert Sachs, Das Leben vollenden, Frankfurt am Main, 1999 ↩︎