Äußere Stille ist hilfreich, aber letztlich nicht notwendig. Selbst in einer lauten Umgebung können wir die Stille als den Raum wahrnehmen, in welchem der Lärm sich ausbreitet. Stille ist der lebendige Hintergrund aller unserer Sinneswahrnehmungen. Im Wahrnehmen der Stille tritt unser Gewahrsein zutage.
Selbst Lärm kann nach einiger Übung in die Stille führen. Sobald wir unseren Widerstand gegen ihn loslassen und den Lärm in der Stille schwebend wahrnehmen, gelangen wir zum inneren Frieden. In anderen Worten: Wann immer wir den gegenwärtigen Moment so akzeptieren, wie er ist, sind wir in Frieden.
Stille ist die Quelle der Kreativität und der intuitiven Lösung von Problemen. Sie ist als ursprüngliche Intelligenz erfahrbar, und sie ist die grundlegende Bewusstheit, aus der alles geboren wird. Und das ist es, was wir in Wahrheit sind. Unsere Form entspringt der Stille und wird von ihr belebt.
Stille ist die Essenz aller Formen.
Wenn wir in Stille einen Baum oder ein menschliches Wesen anschauen: Wer schaut? Es ist etwas Tieferes als die Person. Es ist Bewusstsein, das seine eigenen Schöpfungen anschaut. In der Bibel ist zu lesen: „Gott sah, dass es gut war.” Bemerkenswert, dass er nicht dachte, alles wäre gut; er sah es einfach. Das ist es, was auch wir sehen werden, sobald wir ohne Gedanken oder Vorurteile auf die Welt schauen.